Annalisa Cima
da quattrotempi
(poesie e traduzioni)
Fondazione Schlesinger,
Lugano 1986
Quarto tempo: ci
Ipotesi d'amore (1984)
Traduzioni di Hanno Helbling e
Lea Ritter Santini
1.
Geliebter Liebender, die Liebe
gibt Feuchte meinen Augen
and Salz meinem Gaumen
keine Rille ist zwischen uns
wir sind ja
Glut, gesunken lebensvergessen
und wenn ich schaue
seh ich, du bist Sonne
Farbe im Wandel die zu vergehen r‰t
in der Spur die ergeht aus dem Bangen.
2.
Ausgestreut die letzten Bl¸ten
finden wir sie wieder weiss
die St‰tte der Aussaat.
Da sind Jahreszeiten der Klage
und Zeiten, die im Gesang der Tage
den Frost vom Gewesenen lˆsen.
Dann auf moosigen Wegen dahingehn
geeint im dunstigen Leinen
die R¸ckkehr auffangen kˆnnen
eines verirrten Tages.
( traduzione di Hanno Helbling )
AN CHERUBINO
Auch Du wirst alt werden
wirst sterben am Leid des Endens
Es bleibt die Zeit
einen wiedergefundenen Morgen zu singen.
( traduzione di Lea Ritter Santini )
DEM GROSSVATER FRANCESCO
Der unbekannte Augenblick
naht um zusammen die Zeit
wiederzufinden
ich z‰hle Stunden und Fragmente
lebe in deinen abwesenden Augen
das willk¸rliche Ereignis des Verlassenseins.
( traduzione di Lea Ritter Santini )
AN IHN
Dass ich sie weiss deine Liebe
komm lˆse den Knoten
meiner Bangnis.
Du kannst allein du.
Du mit den Seeschwalbenfl¸geln.
Schau
wir sind hoch auf dem Zweig
in der Morgensonne.
Und Perlen lassen wir auf dem Weg,
Tropfen s¸sse Tropfen
des Trugs.
( traduzione di Hanno Helbling )
AN VF
Mit der Leere um uns
in einem Ameisenh¸gel von L¸gen
sind wir
dieses freudige Jetzt.
( traduzione di Lea Ritter Santini )
AT LF
Wir haben unsere Einsamkeiten
gemessen
Antworten gesucht
am F‰den geh‰ngt
die zwischen uns zittern.
Und schauen uns an
ohne Zeit ohne Orto.
( traduzione di Lea Ritter Santini )
A FF
Nicht Gott und nicht Tier
sp¸rst du den Rausch des Flugs
und die Leere der Sturzes.
Tief lebst du in Fluten
das todgeweihte
Dasein der Zeit.
( traduzione di Hanno Helbling )
22. A FF
Weder Gott noch Tier
f¸hlst du den Rausch des Fliegens
und die Leere des Fallens
Lebst im tiefen Wasser
die sterbende
Gegenwart der Zeit.
( traduzione di Lea Ritter Santini )